Donnerstag, 21. November 2024

Bad Frankenhausen

Das Heilbad am Kyffhäuser nutzt seine Sole-Heilquelle schon seit dem Jahr 998 zur Salz­ge­win­nung, aber erst seit 1818 zu Heilzwecken (bad-frankenhausen.de). Die heutige Kyffhäuser-Therme wurde 1998 eröffnet (kyffhaeuser-therme.de). Es gibt verschiedene Badebecken mit bis zu 34°C und den üblichen Spie­lereien wie Massagedüsen oder Sprudelliegen, außerdem Sauna, Massagen, Wellness-Be­hand­lun­gen, Salzgrotte und Gastro­nomie. Für Snobs eventuell interes­sant ist das An­gebot „Ent­span­nungs­bad“; ein individuelles, 25minütiges Bad in einem eigenen Badezuber mit einem Bade­zusatz nach Wunsch für €18. Das ist zwar mehr Wellness als Ge­sund­heits­pflege, aber dafür hat man seine Pri­vat­sphäre. Sehenswert im Ort sind der Haus­manns­turm, die St.Petri-Kirche, das Schloss und die Unterkirche. Einen beson­de­ren Blick wert ist der schiefe Turm von Franken­hausen (der-schiefe-turm.de), ein ehemaliger Kirchturm aus dem 14. Jahr­hundert, der sich im Laufe der Jahrhunderte um etwa 5 Grad geneigt hat (ein Grad mehr als der schiefe Turm von Pisa). Be­sich­tigen sollte man unbedingt auch das Bauern­kriegs­panorama in dem eigens dafür errichteten Museum (pamorama-museum.de). Neben dem Kurpark, ist auch der Botanische Garten einen Be­such wert. Einkaufs­mög­lich­keiten findet man vor allem am Rande der Kernstadt; dort gibt es auch mehrere Supermärkte. Vom Busbahnhof Bad Frankenhausen verkehren Busse nach Sonders­hausen, Artern Bf. (530), Kelbra und Heldrungen Bf. (494). Die Kurtaxe beträgt €2.50 pro Tag und Person.

Montag, 18. November 2024

Bad Rodach

Das relativ junge Heilbad (seit 1999) besitzt die 1972 angebohrte, mit 34°C wärmste Thermal­quelle des Frankenlandes. Der Kurbetrieb findet im neuen Kurviertel südlich des Hauptortes statt, vor­nehm­lich in der Therme Natur (therme-natur.de). Das Thermalwasser wirkt bei Beschwerden des Bewegungsapparates und bei chronischen Entzündungen. Es gibt verschiedene Bade­becken, Kneipp-Becken, Sauna, Massagen, Wellness, ein Bademodengeschäft und Gastro­nomie. Im Foyer der Therme befinden sich zwei Trinkbrunnen, wo das Heilwasser in bereit­gestellten Trinkgefäßen kostenlos probiert werden kann. Sehenswert sind im Ort diverse sakrale und profane Gebäude, so­wie die Parks und das Heimatmuseum. Besuchenswert sind die zahl­reichen Musik­veran­stal­tun­gen, die Theateraufführungen der Waldbühne Heldritt und die Nacht­wächter-Rundgänge. Gastronomie ist spärlich, aber vorhanden. Das Thermalbad besitzt eine eigene Bushaltestelle; es verkehren die Linien 216 und 1465 u.a. zum Bahnhof Bad Rodach (RB18 nach Coburg). In der Nähe des Bahn­hofes liegt ein Supermarkt mit heißer Theke und WLAN; weitere Märkte befinden sich am öst­li­chen und west­lichen Ortsrand. Die Kur­taxe liegt bei €2.50 pro Tag und Person.

Freitag, 15. November 2024

VIP-Tickets für Veranstaltungen

Es ist ein gar nicht so kleines Zusatzgeschäft, dass Musiker und Sportler - aber vor allem ihre Ma­na­ger - gerne mit­nehmen. Gegen einen teils recht deutlichen Aufpreis erhält der Fan beim Konzert oder Wett­kampf eine „VIP-Be­hand­lung“, d.h. einen Premium-Sitzplatz mit exzellenter Sicht, Zu­gang zur VIP-Gästelounge mit Getränken und Appetizern, eine begleitete Back­stage-Tour mit Be­sichti­gung von Requisiten des/-r Stars und mit Erinnerungsfoto (aber ohne Star/s), Merchan­dise-Geschenke oder Fan-Artikel und entweder eine luxuriöse Hotel­über­nachtung oder einen reser­vier­ten Parkplatz und frühzeitigen Zu­gang zum Event durch einen separaten Ein­gang. Der Leistungs­umfang variiert natürlich je nach gebuchtem Leistungspaket. Eines erhält man jedoch selten bis gar nicht, nämlich den direkten Kontakt zu den Stars. Ein Snob sollte sich auf so etwas nicht ein­lassen, denn schließlich ist seine Gesellschaft mindestens ebenso viel wert, wie die eines Pro­mi­nen­ten. Über­haupt entspricht es nicht der Men­ta­li­tät eines Snobs sich als Fan aufzuführen, denn schließ­lich ist ein Snob ja selber etwas besonderes. Er (oder sie) ver­kehrt mit Prominenten folglich auf Augen­höhe und nicht als Bewunderer.

Allerdings spricht nichts dagegen bei snobtauglichen Veranstaltungen eine Loge oder ähnliches zu buchen. Viele moderne Veranstaltungszentren verfügen über einen Bereich für Gäste, die eine ge­wisse Distanz zum allgemeinen Publikum wünschen. Zum Beispiel die Lanxess Arena in Köln: Dort stehen mehrere Event-Logen zur Verfügung, die bei Veranstaltungen gemietet werden können. Eine solche Loge ist ein komfortabel möblierter Privatraum mit Blick auf das Geschehen und ver­fügt über Garderobe, Gäste-WC und Klimaanlage. Gewöhnlich wird ein kleines Buffet mit Ge­trän­ken offeriert, ebenso gibt es optional buchbare, separate Parkplätze. Die Buderus Arena in Wetz­lar bietet ebenfalls Logenplätze bei Veranstaltungen. Hier handelt es sich um Logenbalkone mit sepa­ra­tem Zugang. Getränke und Snäcks oder Parkplätze können hinzugebucht werden. Der PSD Bank Dome in Düsseldorf fährt ein ähnliches Konzept: Es gibt in der höchsten Komfortstufe einen sepa­ra­ten Eingang mit eigenen Parkplätzen, komfortable Sitze mit bester Sicht auf die Bühne, Ge­tränke, Snäcks und Servicepersonal. Diese Art von Angebot steht zweifellos in der Tradition der Theater­logen, so, wie man sie früher kannte. Im übrigen bietet die Mercedes-Benz Arena in Berlin ein be­sonderes Highlight: Einen Gäste-Bootsanleger an der Spree, sodass man als Logengast mit dem eigenen Boot anreisen kann.

Dienstag, 12. November 2024

Wellness für Snobs?

Viele Hotels haben neben der althergebrachten Übernachtung auch Wellness-Angebote im Pro­gramm. Um diese machen Snobs wegen mangelnder Authenti­zi­tät jedoch einen großen Bogen. Gegen eine klassische Rückenmassage ist natürlich nichts einzuwenden, auch ein Jaccuzzi- oder Whirl­pool-Besuch kann Spaß machen, aber bei Sauna- / Dampfbad- / Hammam­besuchen wird es schon kri­tisch, denn Snobs verkehren nicht gerne an Orten, wo man gemeinsam transpiriert. Das gilt na­tür­lich erst recht für Fitnessbereiche aller Art. Und von Honigpeelings, Aromatherapien oder Anti-Aging Be­hand­lungen nimmt ein Snob auf jeden Fall Abstand. Was bleibt, sind Besuche im hotel­eigenen Schwimmbad, im Jaccuzzi oder in der Massagepraxis. Einen traditionellen Kur­auf­ent­halt mit Trink- und Badekur in einem renommierten Heilbad mit Kurpark, Wandelhalle und Kur­kon­zert kann ein solcher Aufenthalt im Wellness-Bereich eines Hotels aber selbstverständlich nicht ersetzen.

Samstag, 9. November 2024

Bad Abbach

Das eher ruhige Heilbad südlich von Regensburg besitzt mit der Kaiser-Heinrich-Quelle eine im Kurpark frei zugängliche Schwefelquelle, die wahrscheinlich schon den Römern bekannt war (bad-abbach.de). Zum Trinken ist sie jedoch nur bedingt geeignet; Badekuren gegen rheuma­tische Er­kran­kungen sind die übliche An­wendung. Etwa 800 Meter vom Kur­park entfernt liegt die Kaiser-Therme (kaiser-therme.de). Sie hat verschiedene Badebecken, ein Dampf­bad, Well­ness, Massagen, eine Salzgrotte, ein Bistro und eine eigene Bushaltestelle (Bad Abbach, Kaiser-Therme); es fährt die Linie 16 nach Regensburg Hbf. Von Be­deu­tung sind auch die drei orts­ansäs­sigen Kur­kliniken (Rheu­matologie, Orthopädie, Reha). Sehenswert sind die Burgruine Abbach, einige sakrale Ge­bäu­de und außerhalb des Ortes das Löwendenkmal und die Funda­mente einer römischen Villa Rustica. Der Kur­park stammt von 1872, wurde aber 2011 neu ge­staltet. Am westlichen Orts­rand liegen meh­rere Super­märkte (der Rewe bietet WLAN und eine Heiße Theke). Die Kurtaxe beträgt €1.80 pro Tag und Person. Ab Regensburg Hbf. ver­keh­ren die Bus­linien 16 und 19 nach Bad Abbach. Der Bahn­haltepunkt Bad Abbach liegt nahe beim Orts­teil Lengfeld, etwa 4km vom Haupt­ort entfernt. Im Ortsteil Poikam befindet sich eine weitere Bahn­station.

Mittwoch, 6. November 2024

Atemkuren im Heilstollen Neubulach

In Neubulach (neubulach.de), unweit von Bad Teinach im Schwarzwald, existiert ein Heilstollen (einer von 14 im deutschsprachigen Raum), in welchem Speläotherapie praktiziert wird. Be­han­delt werden verschiedene Atemwegserkrankungen, physische & psychische Erschöpfung, Schlaf­störungen und Stress (bei Herzbeschwerden oder Klaustrophobie sollten man jedoch auf die An­wen­dung verzichten). Unbedingt sollte man seinen eigenen Schlafsack, Trinkwasser und even­tuell ein Buch zum Lesen mitbringen. Die Temperatur liegt im Stollen zwischen 6 und 8°C. Fünf An­wendungen kosten €70. Der Heilstollen liegt beim Besucherbergwerk (bergwerk-neubulach.de), etwa einen Kilometer südlich von der historischen Altstadt mit Stadtmauer und Fachwerkhäusern. Es gibt eine kleine Gastwirtschaft und in der Umgebung ein paar Sitzbänke. Der etwa 600 Meter vom Heilstollen entfernte Kurpark hat Picknick­bänke, eine Minigolfanlage und eine Kneipp­sche Wassertretanlage. Im Haus der Gesundheit (Ostrand der Altstadt, ca. 1km vom Heil­stollen) befindet sich ein Lese- und Ruheraum für die Kur­gäste. Leider sind die Öff­nungs­zeiten eher restriktiv. Im Ort gibt es mehrere Gastronomie­betriebe. Jeden Freitag findet auf dem Markt­platz ein Wochen­markt statt; außerdem gibt es u.a. eine Bankfiliale mit Geld­automat, diverse Einzelhändler und am Rande der Alt­stadt einen Supermarkt (weitere am nordwestlichen Ortsrand). Neubulach erreicht man ab Calw oder dem Bahnhof Bad Teinach / Neubulach (Züge nach Pforzheim) mit dem Bus Linie 634 oder 640. Die Kurtaxe liegt bei €2 pro Person und Tag.

Sonntag, 3. November 2024

Bad Teinach – Zavelstein

Bad Teinach (bad-teinach-zavelstein.de) ist der kleinste Kurort im Nord­schwarz­wald. Mit nur ca. 500 Ein­wohnern und einer Mineralquelle hält es außerdem den Titel Kleinstes Heilbad in Baden-Württem­berg. Der Kurbetrieb besteht seit dem 17. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert wurde Tei­nach das Lieblingsbad der württembergischen Herzöge. Die Therme, in welcher sich der heutige Kurbetrieb im Wesentlichen abspielt, wurde vor einigen Jahren reno­viert. Man muss aber nicht im dazugehörigen Hotel wohnen, um den Badebereich besuchen zu können (hotel-therme-teinach.de). Das Wasser der Mineraltherme hat – je nach Becken – eine Temperatur von bis zu 37°C. Man kann auch diverse Wellnessbehandlungen und Massagen be­kommen. Außerdem gibt es eine Sauna. Sehens­wert sind die evangelische Kirchen der einzelnen Ortsteile, die Burgruine Zavelstein und die Herrschaftsbrücke über die Nagold von 1882; sie gilt als erste weit gespannte Bogenbrücke aus Naturstein im deutschsprachigen Raum. Ein­kaufs­möglich­keiten bietet Bad Tei­nach keine: Es existiert nur eine Nudelmanufaktur mit Direkt­ver­kauf. Im alten Rathaus besteht eine kleine Büche­rei. Bekannt ist weiterhin die alljährliche Kro­kus­blüte Anfang März im OT Zavel­stein (teinachtal.de). Bad Teinach erreicht man ab Calw oder dem Bahn­hof Bad Teinach / Neubulach (Züge nach Pforzheim) mit dem Bus Linie 635 (hält am Kur­haus) oder 641, oder man nimmt ein Taxi (Tel. 07053 / 96960) . Die Kurtaxe liegt bei €1.50 pro Person und Tag. Das benachbarte Neu­bu­lach (ca. 3km) hat einen Asthma-Heilstollen. Besuchen könnte man eventuell den Digel Herren­mode Fabrik­verkauf im ca. 20km entfernten Nagold (digel.de).