Sonntag, 12. Oktober 2025

Bad Grönenbach

Die Marktgemeinde ist als Kneippkurort staatlich anerkannt (was ein Snob ignoriert) und befindet sich zwischen den Städten Memmingen im Norden und Kempten im Süden (bad-groenenbach.de). Etwas östlich verläuft die A7. Eine Heilquelle existiert nicht. Der Kurpark (mit Kneipp-Becken und Boule-Bahn) befindet sich südöstlich der Innenstadt; an seinem Rand liegt ein Restaurant/Café (kurcafe.net), und die VAMED-Rehaklinik dahinter hat eine Cafeteria. Sehenswert sind im Ort das Hohe Schloss (Schlosspark mit Weiher unterhalb), das Untere Schloss, die sakralen Ortsgebäude und ein paar Wohn- und Bau­ern­häuser im Ortskern. Im Ortsteil Klevers besteht ein Kurheim und Wellness-Hotel-Resort mit zahl­reichen Anwendungsangeboten und einem Badesee (badclevers.de). Das Ho­tel Allgäu Resort (allgaeu-resort.de) im Hauptort verfügt über einen Wellnessbereich mit Schwimm­bad (kein Thermalwasser!), Whirlpool, Sauna, Massagen, Wannenbädern und Moor­packun­gen. Mas­sagen erhält man ebenfalls bei Liselotte Braun (liselotte-braun.de) oder Surin Thai-Wellness-Massage (surin-massage.de). Hotellerie, Gastronomie, Dienstleister und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind ausreichend vorhanden; es gibt mindestens drei Supermärkte (Netto und Edeka haben WLAN, der Fene­berg eine Heiße Theke), außer­dem eine Bücherei. Am Marktplatz besteht eine öffentliche Toi­lette. Gratis WLAN gibt es am Markt­platz und vor dem Post­saal. Der Bahnhof Bad Grönenbach liegt etwa 3km außer­halb des Hauptortes an der Strecke Memmingen - Kempten. Eine Bus­ver­bin­dung der Linie 931 zum Ort besteht nur zu gewissen Zeiten. Vom Bahnhof fahren Züge nach Ulm und Sonthofen. Des weiteren verkehrt der Bus Linie 965 von Memmingen ZOB über Klevers und Bad Grönenbach, Marktstraße zur VAMED-Rehaklinik, Bad Grönen­bach. Die Kur­taxe be­trägt €1 pro Tag und Person.

Dienstag, 7. Oktober 2025

Bad Endorf

Das Heilwasser welches die Chiemgau-Thermen füllt, ist ein Natriumchlorid-Hydro­gen­car­bo­nat-Wasser mit teilweise recht hohem Jodgehalt und bis zu 35°C (chiemgau-thermen.de). Heilanzeigen liegen vor bei Stress und Erkrankungen des Bewegungs­apparates. Das Innenbecken verfügt u.a. über Spru­del­liegen, Sprudelsitze und Massagedüsen. Ein Außenbecken mit Massage­düsen gibt es auch, außer­dem ein Sportbecken, einen Whirlpool, einen Strömungskanal und ein Kneipp-Becken. Dazu kommen eine Sauna, Ruhebereiche, Solarium, Salzgrotte, Wellness-Bereich, Massagen, Ther­men-Boutique, Gastronomie und ein Thermen-Hotel. Südlich der Thermen liegt der Kurpark mit einer Kneipp-Anlage, einer Kapelle und einer Orangerie. Sehenswert sind im Ort die Pfarrkirche St. Jako­bus und diverse historische Häuser entlang der Bahnhof­straße / Kirchplatz / Wasserburger Straße und am Wen­del­steinweg, außerorts die Seen und Schloss Hartmannsberg. Diverse Wander­wege tan­gieren den Ort, der von zahl­reichen Naturschutzgebieten umgeben ist. Hotellerie, Gastro­no­mie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind vorhanden (der Edeka hat WLAN); es gibt sogar ein (Pro­gramm-) Kino (marias-kino.de) und eine Theater­gesell­schaft. Vom Bahn­hof Bad En­dorf verkehren Züge nach München, Rosenheim und Salz­burg. Es hal­ten auch ein paar wenige Fern­ver­kehrs­züge. Auf der Zweigstrecke nach Obing wird ein Muse­ums­verkehr be­trie­ben. Die Kur­taxe be­trägt €1.50 pro Tag und Person.

Montag, 29. September 2025

Der Sinn von Kneippkuren

Die Kneipp-Therapie ist ein nach dem Pfarrer Sebastian Kneipp benanntes Behand­lungs­verfahren, das Wasseranwendungen, Pflanzenwirkstoffe, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen umfasst. Im Dezember 2015 wurde das Kneippen von der BRD-Kultusministerkonferenz als Kulturform in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Zentrales Element sind Hydrotherapien mit kaltem (oder heißem) Wasser, vor allem das sog. Wassertreten, auch Kneippen ge­nannt. In zahlreichen Orten, insbesondere in Kneipp-Heilbädern, sind Kneipp-Anlagen in Form von Wassertretbecken eingerichtet worden, vor allem in Kurparks. Unter ge­wissen Umständen und nach Erfüllung eines Anforderungskatalogs ist es Ferienorten mit Kneipp-Kurbetrieb sogar mög­lich, den Titel „Bad“ zu erwerben, auch dann, wenn sie keine Heilquelle haben.

Das erste Problem bei der Kneipp-Therapie ist, dass eine Wirksamkeit nicht belegt ist. Es gibt leider keine zuverlässige Studie, die eine Heilwirkung bestätigen oder widerlegen könnte, weil prak­tisch alle bisher dazu ausgearbeiteten Studien fehlerhaft sind. Bestätigt ist nur, dass Kneipp­kuren ver­schie­dene Beschwerden lindern können.

Das zweite Problem besteht darin, dass die elementaren Bestandteile einer Kneippkur auch außer­halb eines Kuraufenthalts selbständig durchgeführt werden können, vor allem das Wassertreten. Man benötigt dazu nicht mehr als eine Badewanne oder einen Waschzuber. Alternativ kann man auch einen natürlichen Bach­lauf oder ein seichtes Seeufer aufsuchen. Es gibt also keinen Grund extra in ein Kneipp-Heil­bad zu fahren. Und exklusiv ist eine Kneippkur schon gar nicht. Das gilt schon deshalb, weil sie de facto nun mal überall und ortsunabhängig durchgeführt werden kann.

Das dritte Problem ist, dass die Möglichkeit für Ferienorte den Titel „Bad“ zu erwerben ohne eine Heilquelle be­sitzen zu müssen, auf lange Sicht zu einer Inflation von „Bädern“ ohne Quelle füh­ren wird. Es wird dann immer schwieriger für einen Snob werden, die Pseudo-Heilbäder von den rich­tigen Heil­bädern mit Quelle zu unter­scheiden.

Nichtsdestotrotz sollte ein Snob auf keinen Fall von der Direktive abweichen: Ein Heilbad ist ein Ort mit einer Heilquelle und Kurbetrieb. Alles andere sind Ferienorte. Egal, wie sie heißen mögen.

Sonntag, 21. September 2025

Kur- und Ferienorte für Snobs

Luftkurort, Heilklimatischer Kurort, Kneipp-Heilbad – die Liste der Qualitätsprädikate für Urlaubs­orte ist schier endlos. Für Snobs gibt es jedoch nur zwei Ferienortstypen: Sol­che mit Heil­quelle und Kurbetrieb und solche ohne. Siedlungen mit Heilquelle und Kurbetrieb sind Heilbäder. Alle anderen Ortschaften sind einfach nur Ferienorte. Anstelle einer Heil­quelle mag man vielleicht noch ein Heil­erde­vor­kom­men akzeptieren, wie z.B. bei Moor­heil­bädern, aber mehr geht nicht.

Adjektive, die einen snobtauglichen Urlaubsort (Heilbad oder Ferienort) charakterisieren, wären pitto­resk, authentisch und tra­ditionell, d.h. es sollte sich um eine malerische, alt­ehr­würdige Sied­lung mit ur­sprüng­licher Atmos­phäre und möglichst originaler Bau­substanz handeln (optimal wären traditio­nel­le Bauernarchitektur oder Belle Époque), die auf ihre Art etwas besonderes darstellt. An­sied­lun­gen mit einer Heilquelle sind eindeutig im Vorteil, denn Snobs lieben Heilbäder. Der ideale Ur­laubs­ort für einen Snob (mit oder ohne Bud­get) wäre demnach also ein Heilbad mit Thermalbad, in wel­chem er (oder sie) in einer rustikalen, authentischen und preiswerten Pension (mit WLAN) Quartier bezieht. Gibt es auch noch einen Golfplatz – um so besser.

In zahlreichen Heilbädern und Ferienorten werden - meist in Hotels – Wellness-Leistungen ange­bo­ten, für die sich neuerdings der Begriff „Spa(-Bereich)“ eingebürgert hat. Gemeint sind damit sol­che Kur- und Körper­an­wen­dungen und -einrichtungen, die nicht an eine Heilquelle gebunden sind und ortsunabhängig erbracht werden kön­nen. Dazu gehören ein (Hotel-) Schwimmbad mit gewöhn­lichem (Leitungs-) Wasser, Sauna, Massagen, Well­ness- und Kosmetikbehandlungen. Manchmal gibt es zu­sätz­lich einen Fitness­raum, Wan­nen­bäder, einen Whirl­pool oder eine Infrarotkabine, sel­tener auch eine Salz­grotte.

Snobs vermeiden Orte und Plätze, an denen man gemeinsam transpiriert, also u.a. Saunen und Fit­ness­räume. Ein gewöhnliches Schwimmbad besitzt keine Heilwirkung, weshalb ein Snob dieses nur aufsucht, wenn er einfach nur schwimmen möchte. In diesem Falle ist ein Hotelschwimmbad natür­lich besser, als ein öffentliches Bad. Well­ness- und Kosmetik­behandlungen sind ebenfalls etwas, wo­rum Snobs einen großen Bogen machen, denn wer – außer Schicki-Mickis - braucht schon Ho­nig-Peelings, Kokos-Minze-Ganzkörperpackungen oder Kleopatra-Wannenbäder? Was bleibt sind klassische Massagen und der Whirlpool. Diese könnte man eventuell um medizinische Körper­pfle­ge ergänzen, wie z.B. Fußpflege, die allerdings nicht so häufig angeboten wird. Auch die Nutzung einer Infrarotkabine oder Salzgrotte aus medizinischen Gründen ist akzeptabel.

Übrigens ist es egal, ob ein Heilbad als Kurbad, Kurort oder sonstwie bezeichnet wird. Analog gilt das für Ferienorte, die Fremdenverkehrsorte, Fremdenverkehrsgemeinden, Urlaubsorte oder wie auch immer genannt werden. Wichtig ist immer die Unter­scheidung, ob der Ort eine Heilquelle mit Kur­betrieb hat oder nicht.

Samstag, 13. September 2025

Der Heilstollen im sauerländischen Marsberg

Der Stollen (seelenoase-obermarsberg.de) ist ein Teil des Besucherbergwerks Kilianstollen (kilianstollen.de). Seine (Wieder-) Eröffnung im Jahre 2013 geht auf die Privatinitiative seiner Be­trei­berin zurück. Geboten werden Atemtherapie, Klangkonzerte, Meditationen, Autogenes Training und Gesundheitsprävention. Gekurt werden vor allem Atemwegserkrankungen, aber auch Stress­be­wäl­tigung und Entspannung. Bei einer Lufttemperatur von ca. 10°C und einer relativen Luft­feuch­tig­keit von 98% ist die Atemluft nahezu staub- und allergenfrei. Neben dem Stollen befindet sich die LWL-Klinik, die in Haus 07 ein öffentlich zugängliches Café hat. Direkt vor der Tür des Stol­lens liegt die Bushaltestelle Marsberg, Mühlenstraße. Die Linie 495 fährt stündlich und die Linie 497 spora­disch zum Bahnhof Marsberg. Von dort fahren Züge nach Meschede (über Brilon-Wald und Ols­berg) und Warburg (Westf.). Es gibt auch Busverbindungen nach Brilon, Bad Arolsen und inner­halb des Ortes. Sehens­wert sind in Marsberg die zahlreichen sakralen Bauten und der ehema­li­ge Klosterbereich, diverse Fachwerkhäuser und das Rathaus, sowie in der Umgebung u.a. der Bil­stein­turm, die Kalk­höhle und der Hagedorn (tourismus-marsberg.de). Die Hotellerie ist eher dürftig aufgestellt, aber Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. In Bahn­hofs­nähe liegen mehrere Supermärkte (der Rewe hat WLAN und eine Heiße Theke). Eine Kur­taxe wird derzeit nicht erhoben.

Sonntag, 7. September 2025

Das Nass-Bad in Arnsberg-Bruchhausen

Die sauerländische Stadt Arnsberg besitzt im Ortsteil Bruchhausen die einzige Ther­mal­sole­quelle im Sauer­land. Die Legende besagt, dass die Stadtwerke nach Erdwärme bohrten und dabei in einer Tiefe von lediglich 600 Metern auf hochwertige Thermalsole stießen. Und dies auch noch in un­mit­tel­barer Nähe des Neuen Frei­zeit­bades NASS (nass-arnsberg.de). Sowohl das 35m² große Sole­becken im Saunagarten als auch das Becken im Außenbereich des Bades werden mit der Thermal­sole gespeist. Die übrigen Becken enthalten normales (Leitungs-) Wasser. Ein Teil der Thermalsole wird für die Saline im Außen­be­reich verwendet. Ansonsten gibt es eine Sauna, Fitnessbereich, Mas­sa­gen, Wellness und Gastrono­mie. Das Bad steht in Bruchhausen ca. 6km vom Haupt­ort Arnsberg entfernt. Sehenswert sind in Bruchhausen die Kapelle Rodentelgen aus dem 15. Jahrhundert und die Pfarr­kirche St. Maria Magdalena und Lucia. Etwa 750 Meter vom Bad entfernt, am anderen Ende des Soleparks, steht ein Kaufland Super­markt (WLAN, Toiletten, Bistro, Kaffeeautomat). Das Bad hat eine eigene Bus­hal­te­stelle (Hüsten, Freizeit­bad Naas; sic!) der Linie C1. Die un­mittel­bare Um­ge­bung des Ba­des weist den Charakter eines Ge­wer­be­ge­bietes auf. Von den Bahnhöfen Arns­berg und Ne­heim-Hü­sten fahren Züge nach Winterberg (Westf.), Warburg (Westf.), Dortmund und Ha­gen, sowie Busse in die nähere Umgebung. Ab dem Bahnhof Neheim-Hüsten fährt die Linie C1 die ca. 3km lange Strecke zum Freizeitbad. Eine Kur­taxe wird derzeit nicht erhoben.

Dienstag, 2. September 2025

Das Sauerland für Snobs: Winterberg

Der Wintersportort (skiliftkarussell.de) ist Heilklimatischer Kurort (was ein Snob wie gehabt igno­riert), befin­det sich auf 670 Höhen­metern im sauerländischen Rot­haar­gebirge und ist für sein raues Klima be­kannt. Nordwestlich der Altstadt liegt der Helle­park mit mehreren Wasser­tret­becken, im Nord­osten der Aktiv- und Vitalpark mit einem Musik­pavillon, Restaurant und Mini­golf. An seinem Rand be­fin­det sich im Hotel Oversum das städtische Schwimm­bad (kein Thermalwasser!). Das Ho­tel ist nicht nur für seine futuristische Gestaltung be­kannt, es bietet - neben dem in städti­schem Be­sitz be­find­li­chen Schwimmbad – eine Sauna, Fit­ness­raum, Massagen, Yoga, Wannenbäder und Well­ness (oversum-vitalresort.de). Auch das Avital Re­sort hat einen Spa-Bereich mit einem klei­nen Pool, Sau­na, Schwallduschen, Fitnessraum und Mas­sa­gen (avital-resort.com). Im Hotel „Der Bra­banter“ gibt es eine Sauna, Massagen, Wellness- und Kosmetikbehandlungen (brabanter.de). Und das Hotel Nuh­ne­tal (hotel-nuhnetal.de) hat ein Schwimm­bad (kein Thermalwasser!), Sauna, Massa­gen, Wellness- und Kos­metik­behandlungen im Programm. Massagen erhält man auch bei der Phy­sio­the­ra­pie Winter­berg (physiotherapie-winterberg.de). Sehenswert sind im Ort die St.-Jakobus-Kirche, die Fach­werk­häu­ser der Altstadt, die St.-Georg-Schanze (mit Panoramarestaurant) und die evangeli­sche Kirche. In der Umgebung werden die Ruhrquelle und der Kahle Asten (841m) gerne besucht. Ho­tel­lerie, Ga­stro­nomie und Einkaufsmöglichkeiten sind im Ort ausreichend vor­han­den. Es gibt außer­dem ein Kino (filmtheater-winterberg.de) und der McDonalds am nördlichen Orts­ausgang bietet WLAN. Vom Bahnhof Winterberg (Westf.) fahren Züge der Linie RE57 auf der Route Winterberg – Bigge (Olsberg) – Neheim-Hüsten – Dortmund und Busse in die nähere Um­gebung. Die Kur­taxe be­trägt €3 pro Tag und Person (winterberg.de).