Dienstag, 26. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Willingen (Upland)

Der Wintersportort im Hochsauerland ist Heilklimatischer Kurort und Kneipp-Heilbad (was ein Snob ignoriert) und un­mittelbarer Nachbarort von Olsberg, liegt jedoch in Hessen (willingen.de). Das Skigebiet Willingen bietet 17 Kilo­meter Pisten, mehrere Seilbahnen und Lifte, Skischulen, Eis­sport­halle, Rodelhänge, kostenlose Park­plätze und alles was man sonst noch für den Wintersport braucht (skigebiet-willingen.de). Überdies besitzt Willingen eine gewisse Tradition als Sommer­frische (seit 1895; freizeitwelt-willingen.de).

Das neue Freizeitbad „Lagunen-Erlebnisbad“ befindet sich noch im Bau. Nach seiner Fertigstellung wird es über eine Badelandschaft mit Natur-Solewasser, Whirlpool, Sauna, Wellnessbereich, Gra­dier­werk und Gastronomie verfügen (kurbetrieb-willingen.de). Zahlreiche Willinger Hotels haben einen Spa-Bereich, allerdings sind die Schwimmbecken nur mit gewöhnlichem (Leitungs-) Wasser gefüllt und nicht mit Thermal­wasser. Die Liste erhebt keinen An­spruch auf Vollständigkeit.

  • Das Sporthotel Göbel hat einen Spa-Bereich mit Schwimmbad, Sauna, Infra­rot­kabine, Schwall­dusche und Whirlpool (hotel-goebel.de).

  • Das Hotel Bürgerstuben bietet einen Spa-Bereich mit Schwimmbad, Salzgrotte, Massagen, Wannen­bädern, Wellness- und Kos­metik­behandlungen (buergerstuben.com).

  • Das Hotel Hochsauerland 2010 offeriert Schwimmbad, Sauna, Wellnessbereich, Infrarot­kabine, Fit­ness­raum, Kosmetikbehandlungen, Wannenbäder, Massagen und Physiotherapie (hochsauerland2010.de).

  • Rüters Parkhotel bietet Schwimmbad, Sauna, Whirlpool, Wannenbäder, Massagen und Kos­metik­behandlungen (parkhotel-willingen.de).

  • Die Vitalis Pension offeriert Wannenbäder, Massagen und Kosmetikbehandlungen (vitalis-willingen.de).

  • Das Hotel Central hat ein Schwimmbad, Sauna, Infrarotkabine, Ruhebereich, Massa­gen und Kosmetikbehandlungen im Angebot (hotel-central-willingen.de).

  • Das Hotel Magdalenenhof besitzt ein Schwimmbad, eine Sauna und eine Infrarotkabine, und ist außerdem hundefreundlich (magdalenenhof-willingen.de).

  • Das Hotel zum Hohen Eimberg bietet Schwimmbad, Sauna, Salzsteinkabine und Infrarot­kabine, auf Bestellung auch Massagen, individuelle Bäder und Packungen (eimberg.de).

  • Das Hotel Sonnenpark offeriert Schwimmbad, Sauna, Massagen, Fitnessraum, Kosmetik- und Wellnessbehandlungen (sonnenpark.de).

  • Das Romantik Hotel Stryckhaus hat ein Schwimmbad, Whirlpool, Sauna, Fitnessraum, Kos­metik- und Wellnessbehandlungen im Programm (goebel-hotels.com).

  • Das Waldhotel besitzt ein Schwimmbad, Sauna, Massagen, Kosmetik- und Wellnessbereich (waldhotel-willingen.de).

Massagen erhält man auch bei Therapieplus (therapieplus-willingen.de). Es existiert überdies ein Kur­garten mit einem Teich und einer kleinen Ver­an­stal­tungs­halle.

Im übrigen spielt der Wan­der­tourismus auf dem Uplandsteig eine wichtige Rol­le. Es gibt zu­dem ein Wildgehege und einen Märchenwald für Kinder. Sehenswert sind im Hauptort das Besu­cher­berg­werk und der Eisenbahnviadukt; weitere Attraktionen findet man in den Ortsteilen, u.a. die Mühlen­kopf­schanze. Gastronomie und Hotellerie sind aus­reichend vorhanden (der Willin­ger Imbiss ist einen Besuch wert), aber die Ein­kaufs­mög­lich­keiten könnten besser sein. Es gibt immerhin zwei Super­märk­te und ein paar kleinere Geschäfte. Der Rewe hat WLAN und eine Heiße Theke. Und die Flei­scherei Gomille bietet ein Mittagsgericht (fleischerei-gomille.de). Probieren sollte man die „Haber­meg­ger“, eine heimi­sche Schweinemettwurst. Vom Bahnhof Willingen fahren Züge nach Meschede und Bestwig und Busse nach Brilon-Wald und andere Orte der Umgebung. Die Kur­taxe be­trägt €3 pro Tag und Person.

Sonntag, 17. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Olsberg

Die Nachbarstadt von Brilon ist seit 2016 Kneipp-Heilbad (was ein Snob nicht weiter beachtet) und liegt im oberen Ruhrtal, am Rande des Rothaargebirges (tourismus-brilon-olsberg.de). Ihre Vergan­gen­heit als Ort der Eisenerzverhüttung hat sie lange hinter sich gelassen. Die Sauerlandtherme „AquaOlsberg“ definiert sich zwar als Freizeitbad, hat jedoch zwei Becken, die mit Sole gefüllt sind (aquaolsberg.de). Eine Sauna und ein Bistro gibt es auch. Das Parkhotel Olsberg (parkhotel-olsberg.de) beim Kneipp-Erlebnis­park verfügt über einen Spa-Bereich und bietet neben einem Schwimm­bad (kein Ther­mal­wasser!) auch Sauna, Massagen und Wellness-Behandlungen an. Die Kurpark Villa, direkt am Kurpark gelegen, besitzt einen Spa-Bereich, mit Sauna, Infrarotkabine, Du­schen, Ruhebereich, Wellness, Kosmetik und Massagen (kurparkvilla.info). Beide Parks offerie­ren mehrere Kneipp-Becken und einen Kinderspielplatz. Im Kneipp-Erlebnispark gibt es eine Boule-Bahn.

Sehenswert sind im Hauptort das Kropff’sches Haus (ehem. Gewerkenhaus), die alte Apotheke, ein paar Fachwerk- und Schiefergebäude, die beiden Kirchen und der Ruhr­stau­see. In der Umgebung gibt es zahlreiche Kirchen, Schlösser, Ortsmuseen und Besucherbergwerke. Sehenswert sind im Ortsteil Bruchhausen die Bruchhausener Steine, eine aus vier Steinen bestehende Felsformation auf dem Istenberg im Rot­haar­gebirge. Um die Steine herum wurden Reste einer germanischen Wallburg gefunden. Der Feld­stein kann bestiegen werden; auf ihm befindet sich ein Gipfel­kreuz. Der Zutritt ist kosten­pflich­tig (bruchhauser-steine.de). Im übrigen ist Olsberg von nicht weniger als 46 Natur­schutz­gebieten und 39 geschützten Land­schafts­bestand­teilen umgeben. Gastro­nomie, Hotellerie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind genügend vorhanden. Der Hit bietet eine Kundentoilette, der Netto WLAN und der Rewe WLAN und eine Heiße Theke.

Vom Bahnhof Olsberg fahren Züge nach Hagen, Warburg (Westf.), Dortmund und Brilon und Busse in die Orte der Umgebung. Etwa 250 Meter vom Bahnhofe entfernt liegt der besuchenswerte Schnell-Imbiss. Kosten­frei parken kann man in Olsberg auf dem Park­platz der Touristik & Stadt­marke­ting in der Ruhr­straße 32. Vom Bahnhof Bigge fahren Züge nach Meschede und Winterberg (Westf.). Gegenüber liegt der Düring Imbiss. Zwischen den Bahnhöfen verkehrt der Bus Linie R31. Die Kur­taxe be­trägt €1.50 pro Tag und Person.

Dienstag, 12. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Brilon

Im östlichen Sauerland gelegen, ist die Stadt seit 2016 Kneipp-Heilbad, was ein Snob - wie immer - geflissentlich übersieht (tourismus-brilon-olsberg.de). Der Kurpark am Ufer der Möhne liegt süd­lich, fast 2km außerhalb der Innen­stadt. Es gibt zwei Kneipp-Becken, einen Kräutergarten, einen Kinderspielplatz und mehrere Sportplätze, darunter eine Boccia-Bahn. Auch das relativ stadtnahe Drübel - Naturschutzgebiet ist einen Besuch wert. Einen Golfplatz gibt es auch (hinter der Jugend­herberge). Thailändische Mas­sa­gen und Fußpflege erhält man bei Punnakea (punnakea.de). Eine nette Idee ist das Treckerwandern: Bis zu drei Personen fahren auf historischen Treckern auf drei ausgearbeiteten Touren durch Feld, Wald und Wiese (treckerwandern.de). Sehenswert sind im Ort das Rathaus aus dem 13. Jahrhundert, das Derker Tor, die Kirchen im Haupt­ort und in den Orts­tei­len, die Brunnen und diverse Profan­bau­ten in der Innenstadt und mehrere Bildstöcke. In Brilon be­ginnt am Markt der Rothaarsteig (km 0). Die Altstadt liegt westlich vom Bahn­hof, während östlich davon ver­schie­de­ne Supermärkte zu finden sind. Gastro­no­mie und Hotellerie sind ebenfalls aus­rei­chend vor­handen. Es gibt eine Stadtbibliothek (stadtbibliothek-brilon.de) und sogar ein Kino. Vom Bahnhof Brilon Stadt fahren Züge nach Bestwig und Mesche­de. Der Bahn­hof Brilon Wald ist etwa 7km entfernt. Von hier fahren Züge nach Warburg (Westf.), Meschede und Bestwig. Kosten­frei par­ken kann man in Brilon auf dem Parkplatz an der Krumme Straße. Die Kur­taxe be­trägt €1.50 pro Tag und Person.

Mittwoch, 6. August 2025

Das Sauerland für Snobs: Bad Fredeburg

Der Ort im Hochsauerland ist ein Kneippheilbad (was ein Snob nicht berücksichtigt) und Ortsteil der Stadt Schmallenberg (bad-fredeburg.de). Eine Heilquelle existiert nicht. Der Abela-Heilstollen (ex Felicitas-Stollen, ein ehe­ma­li­ges Schiefer-Bergwerk) liegt etwa vier Kilometer außerhalb des Kernortes von Bad Fredeburg. Speläotherapie wurde hier seit 1998 betrieben, aber seit ein paar Jahren ist der Stollen ge­schlossen.

Alternativ könnte man den Heilstollen im Schmallenberger Ortsteil Nordenau besuchen (stollen-nordenau.de), jedoch wird dieser lediglich bei Lungenerkrankungen, Asthma und Pollenallergien empfohlen, nicht jedoch bei Stress und stressbedingten Nervenleiden, unter welchem Snobs ja be­kannt­lich oft leiden. Der Heilstollen wird von über 100.000 Besuchern im Jahr aufgesucht. Die wun­der­same Wirkung des als „Wunderstollen“ be­kann­ten Stollen „Brandholz I“ entdeckte 1991 ein Gast im Wein­keller des Hotels Tommes (landhotel-tommes.de). Das Hotel am nördlichen Ortsrand bietet außerdem einen Spa- und Well­ness­bereich. Sehenswert sind in Nordenau die teils 200 Jahre alten Fach­werk­häuser im Ortskern, die St.-Hubertus-Kirche und die Burgruine Rap­pel­stein, Es gibt einen kleinen Kurpark und im Win­ter einen Skilift. Gastro­nomie und Hotellerie (über 40 Betriebe) sind vorhanden, aber Einkaufsmöglichkeiten findet man nicht. In der Dorf­mitte steht ein offener Bücher­schrank. Das Café Nordenau ist recht gut für den Nach­mit­tags­tee geeignet. Es ver­keh­ren Busse der Linien S40 u.a. nach Win­terberg (Bf.) und Meschede (Bf.) und 463 in die Nachbarorte (nordenau.de).

Bad Fredeburg bietet eine erstaunlich gute Infrastruktur und recht pas­sable Ein­kaufs­mög­lich­keiten für einen 4000-Seelen-Ort (der Netto hat WLAN). Hotellerie und Gastro­nomie findet man auch. Da der Ort mehrfach in seiner Geschichte zerstört wurde, hat er nicht viel alte Bau­sub­stanz. Sehens­wert ist jedoch die Heilig-Kreuz-Kapelle aus dem 16. Jahr­hun­dert. Das Fredebur­ger SauerlandBAD (kein Thermalwasser!) hat diverse Schwimm­becken, Whirl­pools, ein Kneipp-Becken, eine Sauna­land­schaft und offeriert Massagen (sauerland-bad.de). Massagen bietet auch das etwas außerhalb gele­ge­ne Hotel VdK Kur- u. Erholungshotel NRW (hotel-zum-hallenberg.de). Außer­dem findet man am Ortsrand einen DiscGolf Parcours. Die Funktion eines Kurparks über­nimmt der Rudolf-Becker-Park. Die Johannesbad Klinik im Ort offeriert eine Cafeteria. Die Anreise erfolgt vom Bahnhof Len­nestadt-Altenhundem mit dem Bus SB9 nach Schmallenberg-Habbel; dort umsteigen in die Linie 590 nach Bad Fredeburg, Post. Der Ort liegt an der B511. Die Kurtaxe be­trägt €2 pro Tag und Person.

Samstag, 2. August 2025

Der Budget-Snob Set: Mit dem D-Ticket ins Heilbad

Entgegen der landläufigen Meinung benötigt ein Snob keineswegs umfangreiche finanzielle Mittel, um seine Neigung auszuleben. Oft genug ergeben sich Möglichkeiten, an die man zunächst gar nicht denkt. Ein Beispiel dafür ist das D-Ticket, welches einem Budget-Snob die Chance bietet zu einem günstigen Preis in ein Heilbad oder zu einem anderen interessanten Ort zu reisen, und zwar in der 1. Wagenklasse. Zwar gilt das D-Ticket nur in der 2. Klasse, jedoch ist es oftmals möglich eine Zu­schlagkarte für die Nutzung der 1. Klasse zu erwerben. Ein sogenannter „Übergang in die 1. Wa­gen­klasse“ ist sowohl als Einzelübergang, als auch als Monatsübergang für Zeitkarten gemäß den Bedingungen des Deutschlandtarifs, der Ver­kehrs­verbünde oder Landes­tarife erhältlich. Die Wahl des Übergang-Fahrscheins hängt somit also im Wesentlichen von dem Ver­kehrs­verbund ab, in wel­chem man unterwegs ist. Man muss folglich zunächst das Tarif­modell des jeweiligen Verbundes kennen. Generell empfiehlt es sich wohl den Einzel­übergang zu wählen, wenn man sonst schwer­punkt­mäßig mit Bussen oder Straßen­bahnen unterwegs ist, denn diese haben keine 1. Klasse. Auf jeden Fall kann man so aber mittels eines Aufpreises auch mit dem D-Ticket die 1. Wagen­klasse in Nah­ver­kehrs­zügen nutzen.

Die meisten Heilbäder mit einer trinkbaren Heilquelle (es gibt auch welche ohne Heil­quelle) bieten irgendwo eine Mög­lich­keit das Wasser kostenlos zu erhalten. Oft ist dies eine Zapfstelle, meist bestehend aus einem Aus­lauf­hahn mit Auffangbecken, welche sich an einer Seiten­wand der Brunnenhalle oder des Kur­hauses befindet, in einem Brunnen­häuschen oder Pavillon im Kurpark, oder es ist ein Brunnen irgend­wo in Orts­inne­ren. Es existieren auch Heilbäder, die den organisierten Heil­wasser­ausschank komplett aufgegeben haben und den freien Zugang zur Brunnenhalle gestatten. In allen Fällen bringt man sein Trink­gefäß selbst mit. Das kann z.B. ein (verschließbarer) Thermo-Tee- oder Kaffee­becher sein, den man auch sonst verwendet und diesmal zum Trinken des Heilwassers nutzt. Man kann den Becher nach dem Trinken auch noch einmal mit Heilwasser für später auffüllen. Wichtig: Bei allen Quellen sollte man sorg­fältig die Heil­an­zei­gen studieren.

In einigen Heilbädern ist der Zutritt zum Kurpark kostenpflichtig. Manchmal gibt es aber (Wo­chen-) Tage, an denen der Zutritt kostenlos ist, oder es ist nur ein Teil des Kurparkes entgelt­pflich­tig, während an­de­re Teile oder benachbarte Parks kostenfrei betreten wer­den können. Nach dem Be­füllen des Trinkbechers an der frei zugänglichen Zapfstelle sucht man dann einen der kostenlosen Parks auf, anstelle des kostenpflichtigen Kurparks.

Nachdem die alten Kurmittelhäuser aus der Mode geraten sind, haben praktisch alle Heilbäder heut­zu­tage ein (Thermal-) Schwimmbad in Gestalt eines modernen Freizeit­bades, oft mit verschiedenen Becken so­wie Whirlpool, Massagedüsen, Sprudelliegen und ähnlichem. Und prak­tisch immer offe­rieren diese Freizeitbäder auch eine Sauna, Massagen und Well­ness­be­hand­lungen. Ein Snob sollte also seine Ba­de­sachen dabei haben! Verfügt der Ort über eine Heilquelle, dann wird das Heilwasser meist auch zum Baden verwendet. Bei diesem Wasser kann es sich um Mineral-, Sole- oder Ther­mal­wasser handeln. Vor allem die beiden letzteren werden für Kurbäder genutzt. Eine Sole­quelle ist eine stark salz­hal­ti­ge Quelle, während als Thermal­quelle alle Quellen be­zeich­net werden, die mit einer Temperatur von mehr als 20°C aus dem Boden sprudeln. Besitzt das Heilbad keine Heilquelle, wie dies bei Kneipp­heilbädern der Fall ist, dann wird das Schwimm­becken mit normalem Leitungs­wasser be­füllt. Dieses hat natür­lich keine Heil­wirkung. Ob man den­noch darin baden will, bleibt dann eine per­sön­liche Ent­schei­dung.

Viele moderne Freizeit-Thermalbäder verfügen auch über ein Bistro oder ein Restaurant. Je nach Preis­niveau kann dieses recht gut für den Mittagsaufenthalt geeignet sein. Natürlich kommt auch eine klassische Pommesbude in Frage, sofern der Ort eine solche besitzt. Eine weitere und oft auch preiswerte Speisemöglichkeit bieten die Cafeterien von Kur- und Reha-Kliniken. In vielen Heil­bädern gibt es solche Kliniken von verschie­denen Trägern, u.a. der Deutschen Rentenversicherung oder der Knappschaft, aber auch von privaten Anbietern. Größtenteils befinden sich diese Kliniken in der Nähe des Kurparks oder am Ortsrand. Die meisten von ihnen besitzen eine öffentlich zu­gäng­liche Cafeteria für Gäste und Besucher, die oft auch ein Kiosk-Sortiment offeriert. Manch­mal stehen auch (Heiß-) Getränkeautomaten im Foyer. Der ein Heilbad besuchende, preis­bewusste Snob, der im Kurpark pro­meniert und dabei das Bedürfnis verspürt in einem gastronomischen Be­trieb einzu­keh­ren, sollte erwägen die Cafeteria einer benachbarten Kurklinik aufzusuchen. Meist erhält man dort Getränke, kleine Snäcks und ein Tages­gericht zu durchaus günstigen Preisen.

Selbstverständlich kann man neben Heilbädern auch andere Orte besuchen, z.B. Küstenbadeorte. Hier ent­fällt natürlich die Trinkkur, aber je nach Wetterlage kann man an den Strand gehen oder man be­sucht ein Meer­wasser-Hallen­bad. Letztere befinden sich erstaunlich oft in Seebädern und in un­mit­tel­barer Nähe zum Strand. Auf jeden Fall sollte man also auch hier seine Badesachen mit­füh­ren. Lei­der ist in vielen Orten der Strandzugang kosten­pflichtig, sofern man keine Gästekarte be­sitzt. Zwei Orte die den kostenlosen Zugang zum Strand gestatten, sind die ostfriesischen Küsten­orte Dangast und Schillig (nur bestimmte Ab­schnit­te). In Norddeich Mole ist zumindest der Zugang zur Ufer­promenade kostenfrei und der Ort ist mit der Bahn gut zu erreichen. Eine preiswerte Ver­pfle­gungs­mög­lich­keit bieten in Küstenorten vor allem Fisch- und Pommesbuden, die sich meist in un­mit­tel­barer Strandnähe befinden.

Wer nach Kiel fährt, kann mit dem D-Ticket sogar eine kleine Schiffstour machen. Die Förde-Fähr­linie F1 fährt von Kiel nach Laboe und saisonal nach Stran­de. Sie benötigt bis La­boe etwa eine Stun­de und weitere 20 Minuten bis Strande (strande.de). In Strande kann man ent­we­der den kur­ab­ga­be­pflichtigen Badestrand an der Strand­straße oder den kleineren, unbe­wirt­schaf­te­ten, aber frei zu­gänglichen Naturstrand „Südstrand“ (mit Hundestrandabschnitt) aufsuchen. Alter­nativ könn­te man eine Station vor Strande die Fähre verlassen und den Tag in Schilksee ver­bringen. Gastro­nomie gibt es an Bord der Fähren leider nicht.

Wen es in die Alpen zieht, der könnte den Tirolerischen Außerfern oder die Ross­feld­panorama­straße besuchen; an beiden Orten gilt das D-Ticket. Auch ein Besuch beim Rheinfall von Schaff­hausen wäre mög­lich. Preiswerte Speisemöglichkeiten sind hier eher rar, weswegen man einen Ruck­sack mit Pro­viant mitführen sollte. Badesachen benötigt man hier eher nicht.

Auf keinen Fall darf man die Selfies für die eigenen Social Media Seiten vergessen, die den Snob im Kurpark, beim Trinken des Heilwassers oder gar im Thermalbad zeigen (möglichst mit einem dezenten Orts­hin­weis im Hin­ter­grund). Oft findet man vor Ort WLAN, sodass man die Bilder gleich vom Smartphone aus hoch­laden kann. Für Fotos im Bad sollte man eine wasser­feste Kamera ver­wen­den, jedoch muss man wissen, dass viele Schwimmbäder keine Fotos und Filmaufnahmen im Bad gestatten. Aber vielleicht erfüllt ein Bild im Foyer des Bades den Zweck.

Plant man einen mehrtägigen Aufenthalt, dann braucht man natürlich ein Nachtquartier. Preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten sind in Heilbädern oft rar und die Kurtaxe muss natürlich auch be­zahlt werden. Ähnliches gilt für Seebäder und für Ferienorte in den Bergen. Eventuell kann man in einem Nachbarort günstiger übernachten; u.U. wird dort auch keine Kurtaxe berechnet. Die Mög­lich­keiten die Kurtaxe zu vermeiden sind ansonsten begrenzt. In manchen Orten werden die Über­nach­tungs­quartiere auf der Orts­web­seite aufgelistet. Es kann sich lohnen zuerst dort zu suchen.

Montag, 28. Juli 2025

Rurberg am Rurstausee in der Eifel

Der Ort ist Teil der Gemeinde Simmerath und gilt gemäß einer repräsentativen Umfrage des renom­mierten forsa-Instituts unter 3532 Teilnehmern im Jahre 2011 als unbe­kann­tester Ort Deutsch­lands. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Steigerung der deutschland­weiten Bekanntheit als Touris­mus­ziel, konnte bei einer Erhebung gleicher Art im Früh­jahr 2013 keine Verbesserung erreicht wer­den. Einem Snob könnte das nur Recht sein, wenn Rurberg wirklich so unbelebt wäre, wie das In­stitut impliziert. Leider ist dem nicht so. Rurberg liegt am Südrand des Rurstausees (auch Rur­tal­sperre oder Rursee ge­nannt; rursee.de). Da große Teile des heutigen Ortes erst 1934 nach der Flu­tung der Tal­sperre angelegt wurden, gibt es nur wenig alte Bausubstanz, lediglich einen alten Bau­ern­hof und ein Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert in der Steinbüchelstraße. Weiterhin sehens­wert ist das Mu­se­um im Infocenter Nationalparktor, zumal Rurberg Ausgangspunkt für Wan­derun­gen in den Kermeter ist. Der Tourismus-Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Was­sersport: Es gibt einen Segler­hafen, mehrere Wassersportclubs, ein Naturfreibad (mit öffentl. WC), Angelplätze und eine Anlege­stelle für Fahrgastschiffe (rursee-schifffahrt.de). Gastronomie und Hotellerie ist aus­rei­chend vor­han­den, aber Ein­kaufs­mög­lich­keiten gibt es keine. Busse der Linie 68 fahren nach Sim­me­rath und Schlei­den. Im Sommer verkehren Fahrgastschiffe nach Schwammenauel, mit Anschluss nach Heim­bach (Bf.). Die Kur­taxe beträgt €2 pro Tag und Person.

Mittwoch, 23. Juli 2025

Gemünd in der Eifel (Stadt Schleiden)

Der Kneipp-Kurort in der sog. Rureifel, am Südhang des Kermeters gelegen, bietet verschiedene physiotherapeutische Anwendungen, z. B. Massagen, medizinische Bäder, Fangopackungen und Kneipp´sche Anwendungen. Verabreicht werden die Behandlungen in der Kurmittelanlage im Haus des Gastes (physio-wolter.de). Im angrenzenden Kurpark gibt es Wassertretanlagen und an Sonn­tagen im Sommer Kurkonzerte. Außerdem werden Theatergastspiele veranstaltet und es existieren eine Bücherei, ein Freibad (kein Thermalwasser!) und diverse Sportflächen, u.a. ein DiscGolf Park. Im Haus des Gastes wird darüber hinaus eine Ausstellung zum Thema National­park präsen­tiert, deren Kernstück eine Schauvitrine mit einem rekonstruierten Stück Wald ist. Weiterhin sehens­wert sind im Ort der Platz am Nepomuk (Zusammenfluss von Olef und Urft), das Urft-Stau­wehr, die bei­den Kirchen und ein paar wenige historische Profanbauten im Ortskern. Hotellerie, Gastronomie und Ein­kaufs­mög­lich­keiten sind ausreichend vorhanden, vor allem in der Fuß­gänger­zone Drei­bor­ner Straße. Der Netto offeriert WLAN, der Rewe eine Heiße Theke und WLAN. Die Metzgerei Steffen bietet an Werktagen ein Mittagsgericht (metzgerei-steffen.de). Die Umgebung von Gemünd hält zahlreiche Wandermöglichkeiten bereit. Es verkehren mehrere Buslinien, u.a. nach Heimbach (Bf.), Simmerath, Monschau, Kall (Bf.), Hellenthal und Schleiden. Der Halte­punkt Gemünd an der Oleftalbahn wird derzeit nicht bedient. Die Kurtaxe be­trägt €1 pro Tag und Person (schleiden-eifel.com).